Sorge um bewährte Schulstrukturen

Mit Sorge betrachtet die CDU Attendorn die Bemühungen des Finnentroper Bürgermeisters um die Genehmigung zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule. Die erste Genehmigung für diese von der Landesregierung geschaffene Schulform wurde für Ascheberg erteilt.
Im Kommentar der WP vom 18. 11. 10 schreibt Wilfried Goebels: „ Mit der Genehmigung für die erste Gemeinschaftsschule in NRW treibt Rot-Grün die Kommunen in einen Verdrängungswettbewerb. Nach dem Motto „ Rette sich, wer kann“, werfen Bürgermeister ihre Bedenken gegen integrative Schulmodelle über Bord und kämpfen für die letzte Schule vor Ort. Der regionale Konsens ist beendet. Ab sofort werben sich ländliche Kommunen die Schüler ab.....Ohne regionalen Konsens droht der Wildwuchs.“

Das Dilemma von Ascheberg/Lüdinghausen droht auch in Attendorn. Finnentrops Rat hat den Bürgermeister beauftragt, die Vorbereitungen zum Antrag auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule zu treffen.. Nun heißt es in den Vorgaben des Kultusministeriums, dass die Nachbarkommunen zu befragen sind und eine Schuleinrichtung nur genehmigt wird, wenn die Existenz benachbarter Schulen nicht gefährdet ist. Lüdinghausen hat seine großen Befürchtungen dargelegt, jedoch nach Auskunft des dortigen BM vor der Genehmigung für Ascheberg noch nicht einmal eine Antwort bekommen. Die Kultusministerin will die Schulform wohl um jeden Preis. Sie will deshalb auch die Auswirkungen für Privatschulen gar nicht erst abfragen. Das ist eine klare Konfrontation gegen viele Schulen, die sehr stark nachgefragt wurden und werden, wohl aber einen Dorn im Auge der Landesregierung darstellen.

Damit sind wir wieder in Attendorn. Die beiden Gymnasien werden von über 400 Schülerinnen und Schülern aus der Gemeinde Finnentrop besucht. Welche Kursangebote werden wohl bei stark zurückgehenden Schülerzahlen in der Oberstufe noch angeboten werden. Welches Angebot kann in dieser Hinsicht eine Gemeinschaftsschule Finnentrop im Bereich der gymnasialen Oberstufe machen. Ein Qualitätsverlust an allen Standorten ist unabdingbar.

Was wird aus der Hauptschule Attendorn, wenn Eltern aus Attendorn ihre Kinder an der Gemeinschaftsschule Finnentrop anmelden?

„Die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Finnentrop wird die gut funktionierende Schullandschaft in Attendorn, Finnentrop und Lennestadt heftig durcheinander wirbeln, und das alles auf dem Rücken der Kinder“ , äußert Fraktionsvorsitzender Droste . Kinder dürfen jedoch nach Auffassung der CDU Attendorn nicht Spielball politischer Interessen sein. Wir fordern daher die Schulministerin auf, der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Finnentrop die Genehmigung zu versagen.